Der Beitrag gehört zu einer Beitragsserie, die wir lange vor der Reise angefangen haben.
Wir wollten damit die Gefühle und Gedanken unverfälscht festhalten.
Die Serie besteht aus:
➳ Wir machen eine Weltreise
➳ Noch 600 Tage bis zum Abflug – zähes Warten
➳ Noch 500 Tage bis zum Abflug – zwischen Konsum und Sparen
➳ Noch 400 Tage bis zum Abflug – Halbzeit
➳ Noch 300 Tage bis zum Abflug – die Gefühle verändern sich
➳ Noch 200 Tage bis zum Abflug – wir haben gebucht!
➳ Noch 100 Tage bis zum Abflug – Michis Kündigung nach 21 Jahren (dieser Beitrag)
➳ Die letzten Tage vor dem Abflug
➳ Abflug
Es ist der 28. Juni 2022 und es sind einfach nur noch e i n h u n d e r t Tage, bis unsere Weltreise beginnt. Ab morgen wird es zweistellig 🤯 wir können das noch gar nicht realisieren…
Das ist einfach nur soooo krass. Als wir angefangen haben, uns intensiv mit dem Thema Weltreise zu beschäftigen, waren es noch über 770(!!!) Tage und ab morgen sind es nur noch 99. 😍
Wenn ich zurück denke, weiß ich wirklich nicht, wie wir diese schier endlose Warterei ausgehalten haben. Es sind zwar immer noch über drei Monate, bis es los geht, aber das ist wirklich absehbar. Wir organisieren die Dinge, die man noch organisieren kann, wollen unser Abschiedsfest im September planen, kaufen die letzten Sachen ein und warten ab, bis endlich Oktober ist. 😊
Ehrlich gesagt ist in den letzten drei Monaten eigentlich gar nicht so viel passiert. Wir arbeiten viel (Hauptjob + 2 Nebenjobs) und arbeiten zusätzlich viel an unserer Webseite.
Wir wollen nämlich die Vorbereitungen, die bei einer Weltreise anfallen, die Gedanken, die Ängste und die Zweifel schriftlich festhalten. Zum einen wollen wir damit offene Fragen beantworten und eine Hilfestellung bieten. Zum anderen wollen wir Mut machen seine Träume zu verwirklichen, auch wenn Ängste und Zweifel da sind (was völlig normal ist).
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Nichtsdestotrotz haben wir uns die Zeit genommen und haben mal zur Probe gepackt. Für die einen mag es über drei Monate vorher noch viel zu früh sein, aber für uns war es genau richtig.
So haben wir gemerkt, was wir wirklich noch brauchen und konnten einige Dinge von unserer Einkaufsliste streichen.
Außerdem haben wir uns wieder impfen lassen (japanische Enzephalitis & Gelbfieber) und jetzt fehlt uns nur noch die Impfung gegen Typhus und das sind wir fertig. Endlich! 🥳
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Und jetzt zu dem großen Thema hier im Beitrag: Michis Kündigung. Im letzten Beitrag hab ich ja geschrieben, dass er im Geschäft von unseren Plänen erzählt hat und angekündigt hat, dass er nur noch bis Ende September da ist.
Vor paar Wochen hat er dann seine Kündigung abgegeben. Nach über 20 Jahren Betriebszugehörigkeit.
Wie es ihm dabei ging erzählt er jetzt:
Seit etwas über einen Monat ist es nun bekannt, dass ich die Firma verlassen werde und meinem Chef meine Entscheidung mitgeteilt habe. Da war es Anfang April und noch 6 Monate bis zu meinem letzten Arbeitstag. Doch der offizielle Schritt fehlte noch…die Kündigung! Diese hatte ich schon seit einer Weile vorbereitet doch die Abgabe immer vor mir her geschoben. Der Grund dafür? Kurz gesagt: weil dieser Schritt doch emotionaler für mich war als vermutet. Man darf mich da nicht falsch verstehen, ich kann es kaum erwarten bis es endlich los geht, wir in den Flieger steigen und unser großer Traum endlich beginnt. Doch nach 21 Jahren im Betrieb fällt ein Abschied einfach nicht leicht.
Dort habe ich meine Ausbildung gemacht, hab mit der Firma Höhen und Tiefen durchlebt und nicht zu vergessen viele wunderbare Kollegen gehabt. Meine Oma arbeitete hier, meine Mutter arbeitet hier immer noch und das seit über 40 Jahren und nun ich in der dritten Generation. Seit ich denken kann spielt diese Firma also eine Rolle in meinem Leben. Deshalb ist es für mich auch nicht verwunderlich, dass dieser Schritt der Kündigung nicht so einfach von der Hand läuft.
So kam also der 11.05.2022 und ich ging mit meinen Papieren in Personalbüro. Der Weg in den ersten Stock war einerseits noch nie so schwer, wie an diesem Tag, doch andererseits war in meinem Kopf die Reise so sehr präsent, dass ich wusste ich mache genau das Richtige und werde diesen Schritt niemals bereuen.
Also klopfte ich an die Tür, ging rein und man sagte zu mir gleich: „Micha, ist es nun soweit mit dem offiziellen Teil?“ Trotz der knapp ca. 450 Mitarbeiter ist der Umgang miteinander sehr familiär, man kennt sich untereinander und duzt sich. Ich gab also meine Kündigung ab und hab mit den im Personalbüro etwas über die Reise geplaudert. Durch die Art und Weise wie ich ihnen davon erzählt habe, haben sie auch gemerkt wie sehr ich dafür brenne. Sie sagten noch, dass sie sich sehr für mich und natürlich auch für Leo freuen, auch wenn sie es sehr schade finden, dass ich die Firma verlasse. Ich ging nun wieder in mein Büro, atmete durch und realisierte, dass dies nun der nächste ganz große Schritt in Richtung unseres großen Traums war.
Zuhause hab ich über den Tag der Kündigung und meine Gefühle dazu mit Leo gesprochen und wir waren uns einig, dass ich dies in einem Beitrag festhalten sollten. Jeder hat seine ganz eigene Motivation bei einer Kündigung. Die einen wollen einen „Tapetenwechsel“, mal was anderes beruflich machen oder haben ein besseres Angebot mit mehr Geld gefunden, andere wollen vielleicht einen kürzeren Weg zur Arbeit und wiederum andere sind einfach nur unglücklich in ihrem Job aus den verschiedensten Gründen. Doch all diese Gründe trafen bei meiner Kündigungsentscheidung nicht zu…wobei Tapetenwechsel vielleicht doch zutrifft…ich Wechsel die Firma für die Welt. Kein schlechter Tapetenwechsel 😁
Nun komme ich zum Ende und mal schauen wie der Tag sein wird, an dem ich zum letzten Mal anstempel, meinen Arbeitsplatz räume und mich von meinen vielen Kollegen, die mir sehr ans Herz gewachsen sind verabschieden werde. Vielleicht schreibe ich diese Erlebnis auch nieder…wir werden sehen 🤓